Mehr Sicherheit auf Schweizer Straßen?
In der Schweiz gilt ab dem 1. Januar 2014 ein absolutes Alkoholverbot für Fahranfänger in der Probezeit. Mit der neuen Verkehrsvorschrift soll die Zahl der Verkehrstoten drastisch reduziert werden.
Erhöhtes Unfallrisiko unter Alkoholeinfluss
Den Statistiken zufolge verursachen jugendliche Fahrer deutlich mehr Verkehrsunfälle als Erwachsene ab einem Alter von 25 Jahren. Darüber hinaus nehmen Jugendliche am Abend oder am Wochenende sehr viel häufiger auswärts, also in Discos oder Kneipen, Alkohol zu sich als erwachsene Fahrer. Bei der Fahrt nach Hause ist dann nach dem Alkoholkonsum das Wahrnehmungsvermögen und Sehfeld der Fahrer deutlich eingeschränkt. Folge sind verzögerte Reaktionszeiten am Lenker und damit eine geringere Beherrschung des eigenen Fahrzeugs. Außerdem beeinflusst ein erhöhter Alkoholpegel die Selbsteinschätzung am Lenker: Man fühlt sich sicherer und geht somit auch höhere Risiken im Straßenverkehr ein als im nüchternen Zustand.
Unerfahren und unerschrocken – eine gefährliche Kombination
Unerfahrene Fahrer haben ohnehin ein höheres Unfallrisiko als erfahrene Lenker. Kommt dann noch der Alkohol dazu, ist nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch jene der potenziellen Mitfahrer im Auto und die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet. Wie wichtig dieses Alkoholverbot ist, wird schon daran deutlich, dass bereits kleine Mengen Alkohol die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit am Steuer vermindern. Schätzungen zufolge können mit einer Null-Promille-Grenze jährlich bis zu zehn Tote und 70 Schwerverletzte im Straßenverkehr vermieden werden.
Sicherheit im Straßenverkehr: Die Schweiz greift durch
Die Schweiz hat schon vor einigen Jahren den zulässigen Alkohol-Grenzwert im Straßenverkehr auf 0,5 Promille reduziert, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Die ab Anfang 2014 geltende Null-Promille-Grenze bedeutet nun ein absolutes Alkoholverbot für alle Schweizer Fahrer mit einem Führerschein auf Probe. Mit der neuen Verkehrsvorschrift wird noch einmal ein deutliches Zeichen gesetzt, dass Alkoholkonsum und Autofahren ein tödliches Risiko für Verkehrsteilnehmer darstellen können.
Kein Alkohol am Steuer: Aufklärung geht vor
In der Schweiz laufen derzeit einige Informationskampagnen, die über die Gefahren von Alkohol am Steuer informieren. Dabei gilt das Motto: Aufklärung ist besser als Strafe. Denn wenn unerfahrene Fahrzeuglenker aus Überzeugung auf Alkohol verzichten, ist das notwendige Problembewusstsein geschaffen, dass sie sich auch langfristig ihrer Verantwortung im Straßenverkehr bewusst sind. Und dies gilt nicht nur für die Schweiz.